Mit absoluter Transparenz und "sicheren" Kontrollen wollten Mediziner und verantwortliche Entscheidungsträger und Politiker das durch zahlreiche Skandale gründlich zerstörte Vertrauen in die Organspende wiederherstellen, das durch zahlreiche Skandale so gut wie zerstört wurde. Nach zurzeit zum Beispiel in Niedersachsen wieder leicht steigenden Zahlen von Organspendern bemühte sich heute eine prominente Ethikwächterin geradezu, die mühselig wieder aufgebaute Vertrauensbasis wieder zu zerstören.
Was von den vollmundigen Versprechungen der Beteiligten und Verantwortlichen übrig geblieben ist, demonstrierte eindrucksvoll die Vorsitzende des Deutschen Ehikrates, Christiane Woopen im ZDF-heute-Journal. Sie versicherte treuherzig und bemüht in das Kamera-Auge starrend, dass längst alles mit rechten Dingen zugehe rund um die Organentnahme von Spendern.
Konkret ging es bei ihrer Stellungnahme für das ZDF um die heutige Empfehlung des Deutschen Ethikrates an Bundestag und Bundesregierung: Unter dem Vorsitz der Professorin für Ethik und Theorie der Medizin hielt die Mehrheit des Rates daran fest, das der Hirntod das entscheidende und zuverlässige Kriterium für die mögliche Entnahme von Organen bleiben soll. Die Entscheidung fiel nicht einstimmig. Eine Minderheit der Ratsmitglieder meldete Zweifel an der Hirntod-Maxime an.
Bemerkenswert bei dem TV-Auftritt von Woopen: Ihre - möglicherweise nicht einmal gespielte - Sicherheit, dass das Hirntod-Szenario bislang noch nie versagt habe. Mag sein. Zweifel sind allerdings angesagt.
Geflissentlich übersehen hat die Vorsitzende des höchsten medizin-ethischen Gremiums in Deutschland nämlich bei ihrem öffentlich rechtlichen Statement, dass zum Beispiel immJanuar dieses Jahres in einer norddeutschen Klinik erst in buchstäblich letzter Minute bemerkt wurde, dass der Hirntod eines Patienten, dem im nächsten Augenblick Organe entnommen werden sollten, gar nicht festgestellt wurden. Die Reaktion der Verantwortlichen (sinngemäß) "Ist ja noch mal gut gegangen" - oder so. Auf gut Neudeutsch: Cut happens.
Und die Skandale um zum Teil haarsträubende Missstände bei Organtransplantationen in deutschen Kliniken sind auch Jahre später nicht einmal juristisch aufgearbeitet. Ein Beispiel: Ende des vergangenen Jahres wurde der im Göttinger Transplantationsskandal mutmaßlich Hauptverantwortliche, der frühere Leiter der Ttransplantationsklinik, gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt - obwohl der Richter befand, es bestehe weiter Fluchtgefahr.
Fazit nach dem heutigen wesentliche Fakten geflissentlich verschweigenden Fernsehauftritt der obersten Ethik-Wächterin Woopen im ZDF. Wir sollen weiter mit allen Mitteln überredet werden, Organspenderausweise zu unterschreiben - ohne wirklich umfassend informiert zu werden, was wir da eigentlich unterschreiben.
Organspenden können Leben retten - angesichts solcher Öffentlichkeitsarbeit der Experten sollten sich die nach wie vor gut an der Transplantationsmedizin verdienenden Mediziner - und leider auch die schwer Kranken, die auf Organspenden warten, allerdings nicht wundern, wenn nach wie vor weniger Organe zur Verfügung stehen als benötigt werden.
Jos van Aken
Was von den vollmundigen Versprechungen der Beteiligten und Verantwortlichen übrig geblieben ist, demonstrierte eindrucksvoll die Vorsitzende des Deutschen Ehikrates, Christiane Woopen im ZDF-heute-Journal. Sie versicherte treuherzig und bemüht in das Kamera-Auge starrend, dass längst alles mit rechten Dingen zugehe rund um die Organentnahme von Spendern.
Konkret ging es bei ihrer Stellungnahme für das ZDF um die heutige Empfehlung des Deutschen Ethikrates an Bundestag und Bundesregierung: Unter dem Vorsitz der Professorin für Ethik und Theorie der Medizin hielt die Mehrheit des Rates daran fest, das der Hirntod das entscheidende und zuverlässige Kriterium für die mögliche Entnahme von Organen bleiben soll. Die Entscheidung fiel nicht einstimmig. Eine Minderheit der Ratsmitglieder meldete Zweifel an der Hirntod-Maxime an.
Bemerkenswert bei dem TV-Auftritt von Woopen: Ihre - möglicherweise nicht einmal gespielte - Sicherheit, dass das Hirntod-Szenario bislang noch nie versagt habe. Mag sein. Zweifel sind allerdings angesagt.
Geflissentlich übersehen hat die Vorsitzende des höchsten medizin-ethischen Gremiums in Deutschland nämlich bei ihrem öffentlich rechtlichen Statement, dass zum Beispiel immJanuar dieses Jahres in einer norddeutschen Klinik erst in buchstäblich letzter Minute bemerkt wurde, dass der Hirntod eines Patienten, dem im nächsten Augenblick Organe entnommen werden sollten, gar nicht festgestellt wurden. Die Reaktion der Verantwortlichen (sinngemäß) "Ist ja noch mal gut gegangen" - oder so. Auf gut Neudeutsch: Cut happens.
Und die Skandale um zum Teil haarsträubende Missstände bei Organtransplantationen in deutschen Kliniken sind auch Jahre später nicht einmal juristisch aufgearbeitet. Ein Beispiel: Ende des vergangenen Jahres wurde der im Göttinger Transplantationsskandal mutmaßlich Hauptverantwortliche, der frühere Leiter der Ttransplantationsklinik, gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt - obwohl der Richter befand, es bestehe weiter Fluchtgefahr.
Fazit nach dem heutigen wesentliche Fakten geflissentlich verschweigenden Fernsehauftritt der obersten Ethik-Wächterin Woopen im ZDF. Wir sollen weiter mit allen Mitteln überredet werden, Organspenderausweise zu unterschreiben - ohne wirklich umfassend informiert zu werden, was wir da eigentlich unterschreiben.
Organspenden können Leben retten - angesichts solcher Öffentlichkeitsarbeit der Experten sollten sich die nach wie vor gut an der Transplantationsmedizin verdienenden Mediziner - und leider auch die schwer Kranken, die auf Organspenden warten, allerdings nicht wundern, wenn nach wie vor weniger Organe zur Verfügung stehen als benötigt werden.
Jos van Aken