Soll ich oder soll ich nicht? Ich muss wohl. Aber ich tu's nicht. Nein, ich weigere mich einfach. Ich mach den Spielverderber. Ich gönn' mir ja sonst nicht so viel. Aber ich mag mich nicht zwingen lassen. Macht doch alle, was ihr sollt. Aber ohne mich.
Während sich die Nation pflichtschuldig morgen früh noch eine Stunde - wahrscheinlich schlaflos - im Bett rumquält und sich nicht entscheiden kann, ob sie das staatliche Diktat nun besser rechts- oder linkslägrig, auf dem Bauch oder eher in Rückenlage ausliegen sollte, werde ich wie gewohnt aufstehen, zur gleichen Zeit wie immer, wenn auch nicht zur gleichen Stunde. Während die Funkuhr-Sklaven sich ruhelos in den Kissen wälzen und darauf warten, dass die ordentliche, nein: die verordnete offiziöse, staatlich genehmigte Uhrzeit endlich den Wecker piepsen lässt, sitze ich längst ausgeschlafen und frischgeduscht in bester Sonntagslaune am üppig gedeckten Frühstückstisch, freue mich auf die Brötchen, die schon appetitfördernd im Backofen duften, und nehme den ersten, den köstlichsten Schluck tiefschwarzen aromatischen Morgenkaffee.
Nein, ich lass mich nicht in die Winterzeit zwingen.
Und wenn all die anderen brav-ordentlichen Winterzeit-Bürger endlich aufstehen dürfen und sich erleichtert unter die Dusche flüchten – dann leg' ich mich - ganz wie zu Sommerzeit-Zeiten - nochmal ein Stündchen auf die Couch und träum‘ mir was vom Frühling - genauer gesagt vom letzten Märzsonntag . Da bin ich dank Umstellung auf Sommerzeit dann auch wieder mit der Uhrzeit im Reinen.
Aber weil ich eben doch kein beinharter Staatsfeind bin, will ich mal nicht so sein und schlaf meinetwegen ab Montag dann auch mal ein Stündchen länger. Der Klügere gibt nach.
Ansonsten grüßt zeitlos
Ihr / euer Jos van Aken (Norbert Jos Maas)
(Erstveröffentlicht am 27.10.2012 in der ersten Version des Blogs chronischLEBEN)