
Seit gestern finden Besucher meines Blogs chronischLEBEN bis zu drei kleine Werbeblöcke, so genannte "Ads" zwischen den redaktionellen Inhalten. Ich muss und ich kann damit leben, wenn Kritiker jetzt den möglichen Verlust meiner "Unschuld" in Sachen Unabhängigkeit von Wirtschaftsunternehmen, Lobbyorganisationen und allzu willfährigen Medizinern und Politikern vermuten oder behaupten. Ein solcher Verdacht wäre ja nicht von vornherein und mit treuherzigem Dackelblick von der Hand zu weisen.
"Interessenkonflikt" ist das Wort, das sich da manch einem aufdrängen mag oder im Kopf herumschwirrt. Warum auch nicht. Könnte ja durchaus sein.
Deshalb hier einige erklärende Worte: Ich habe zwar grundsätzlich keinerlei Einfluss darauf, welche Anzeigen geschaltet werden; ich habe aber mittlerweile mögliche Anzeigen aus den Bereichen "Arzneimittel" und "Nahrungsergänzungsmittel" blockieren lassen (nachdem tatsächlich zwei Anzeigen auf der chronischLEBEN-Seite erschienen, mit denen ich persönlich inhaltliche Probleme hätte, wenn sich das wiederholt).
Grundsätzlich gilt aber für mein Blog chronischLEBEN ein wie ich meine gesunder Grundsatz, mit dem ich während meiner langen Jahre als Redakteur von Tageszeitungen ohne Gewissensbisse und ohne mich verbiegen zu müssen leben und morgens mein Spiegelbild ertragen konnte: Die strikte Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten. Während der zweiten Hälfte meines journalistischen Berufslebens als Reporter und Moderator für Sender der ARD hatte ich in den Programmen, für die ich überwiegend arbeitete, ohnehin nichts mit Werbung auf "meinen" Sendeplätzen zu tun.
Klartext: Selbst wenn - trotz meiner vorsorglichen Blockierung bestimmter Inhalte doch Anzeigen für Produkte oder Dienstleistungen auf chronischLEBEN geschaltet würde, könnte mich das aufgrund meines journalistischen, sozialen und politischen Selbstverständnisses nicht daran hindern, auch das, was mir bei solchen Anzeigen-Auftraggebern auffällt, weiterhin kritisch zu hinterfragen.
Über Geld redet "man" ja bekanntlich nicht. Ich schon. Ich habe mich natürlich nicht aus einer Laune heraus entschlossen, kommerzielle Anzeigen auf chronischLEBEN zuzulassen, sondern weil ich das Geld, das möglicherweise gezahlt wird, als kleiner Rentner mehr als gut gebrauchen kann. Bevor aber überschießende Phantasie möglicherweise eine Art Neiddebatte los tritt: Es geht dabei um wenige Euro - bestenfalls.
Jos van Aken<