Vorerst gescheitert ist eine von der für ihre Nähe zur Pharma-Industrie bekannte deutsche Parkinson Gesellschaft (dPV) mit ihrer von dPV-Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff initiierten Petition an den Bundestag mit der Forderung, alle Parkinson-Patienten von der sogenannten "aut idem"-Regel generell zu befreien - und ihnen ohne weitere Begründung nur noch die teuren Originalpräparate der Pharmafirmen zu verabreichen- ohne zusätzliche Zuzahlung.
In einer Anhörung wies das federführende Bundesgesundheitsministerium die Forderung der offensichtlich von der Pharma-Lobby diktierten Petition mit mehr als 57.000 Unterschriften zurück. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz wies auf die Kompetenz des Gemeinsamen Bundesausschusses hin, auf den die Bundesregierung keinen Einfluss nehme.
Der GBA hat im Herbst vergangenen Jahres eine erste Tranche von Wirkstoffen festgelegt, die beispielsweise beim Vorliegen eines Rabattvertrags nicht vom Apotheker ausgetauscht werden dürfen.
Zurzeit diskutiert der Gemeinsame Ausschuss, dem unter anderem Krankenkassen und Leistungserbringer angehören, über weitere Austauschverbote - also Originalmedikamente, die aus medizinischen Gründen nicht gegen andere preiswertere Präparate ausgetauscht werden dürfen. Dazu gehören beispielsweise das Schilddrüsenhormon Levothyroxin-Natrium oder das Antiepileptikum Phenytoin. Parkinson-Präparate stehen nicht auf der Liste - weil sie die GBA-Kriterien für ein Austauschverbot nicht erfüllen. Für Pharma-Konzerne bedeutet das eine nicht gerade unerhebliche Gewinnbremse - verdienen sie doch an Original-Präparaten ein Vielfaches von dem, was zum Beispiel wesentlich preiswerte Generika mit gleichem Wirkstoff in den Kassen klingeln läßt.
Endgültig entschieden über die Forderungen der dPV-Petition wurde noch nicht. Der Petitionsausschuss des Bundestages vertagte eine Entscheidung auf eine spätere Sitzung.
JvA
In einer Anhörung wies das federführende Bundesgesundheitsministerium die Forderung der offensichtlich von der Pharma-Lobby diktierten Petition mit mehr als 57.000 Unterschriften zurück. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz wies auf die Kompetenz des Gemeinsamen Bundesausschusses hin, auf den die Bundesregierung keinen Einfluss nehme.
Der GBA hat im Herbst vergangenen Jahres eine erste Tranche von Wirkstoffen festgelegt, die beispielsweise beim Vorliegen eines Rabattvertrags nicht vom Apotheker ausgetauscht werden dürfen.
Zurzeit diskutiert der Gemeinsame Ausschuss, dem unter anderem Krankenkassen und Leistungserbringer angehören, über weitere Austauschverbote - also Originalmedikamente, die aus medizinischen Gründen nicht gegen andere preiswertere Präparate ausgetauscht werden dürfen. Dazu gehören beispielsweise das Schilddrüsenhormon Levothyroxin-Natrium oder das Antiepileptikum Phenytoin. Parkinson-Präparate stehen nicht auf der Liste - weil sie die GBA-Kriterien für ein Austauschverbot nicht erfüllen. Für Pharma-Konzerne bedeutet das eine nicht gerade unerhebliche Gewinnbremse - verdienen sie doch an Original-Präparaten ein Vielfaches von dem, was zum Beispiel wesentlich preiswerte Generika mit gleichem Wirkstoff in den Kassen klingeln läßt.
Endgültig entschieden über die Forderungen der dPV-Petition wurde noch nicht. Der Petitionsausschuss des Bundestages vertagte eine Entscheidung auf eine spätere Sitzung.
JvA
chronischLEBEN-Hintergrund: Darum geht es wirklich:Zum Hintergrund: Parkinson-Patienten bekommen immer öfter - wie Menschen mit anderen Erkrankungen auch - sogenannte "aut idem-Medikamente"; das sind Medikamente eines anderen Herstellers als die, die auf dem Rezept des verordneten Arztes vermerkt sind. "Aut idem" ist Ärzte-Latein; die geheimnisvoll lautende Anweisung bedeutet nichts anderes als "oder ein wirkstoffgleiches (Medikament)" und sagt dem Apotheker, dass er dem Patienten ein anderes Medikament eines anderen Herstellers geben muss - allerdings mit demselben Wirkstoff des vom Arzt ursprünglich verordneten Medikaments. Hintergrund: die Krankenkassen müssen und wollen im Interesse ihrer Versicherten die bisherige Explosion im Gesundheitswesen wenn schon nicht beenden, dann wenigstens bremsen. |
chronischLEBEN-Kommentar: |