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La Lierhaus und kein Ende Vom Kleinkind-Status auf 85 Prozent Leistung sind für Karrierefrau"kein Fortschritt": Ohne Operation "wäre mir vieles erspart geblieben"

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Bis zur Unkenntlichkeit retuschiert: Werbeplakat für den Honorar-Coup
Bericht und chronischLEBEN-Kommentar

"La Lierhaus" jammert - mal wieder oder immer noch. An sich nichts Neues - der nach einer misslungenen Operation schwer behinderte "Shooting-Star" im Sportjournalismus jammert seit sechs Jahren. Aber jetzt hat sie als echter Schlagzeilen-Junkie ihren persönlichen Rekord in Sachen Selbstmitleid unschlagbar gebrochen. Gegenüber der Medienagentur „Redaktions-Netzwerk Deutschland" antwortet sie auf die Frage, nach ihrem Befinden sechs Jahre nach der Operation, die ihr die Behinderung einbrachte, mit dem bemerkenswerten Satz: "Mir wäre vieles erspart geblieben" - wenn sie sich vor sechs Jahren nicht hätte operieren lassen. Deshalb würde sie sich nicht noch einmal operieren lassen.


Zur Erinnerung: Nach intensiver Reha-Arbeit nutzte Monica Lierhaus ihren Auftritt bei der Gala anlässlich der Verleihung der "Goldenen Kamera" (wofür?) im Jahr 2011 für einen atemberaubenden Angriff auf alle verfügbaren und produktiven Tränendrüsen des anwesenden Volkes vor den Fernseh-Bildschirmen: In einer an Peinlichkeit eigentlich nicht zu übertreffenden Rühr-Nummer machte sie in der Live-Sendung ihrem Lebensgefährten Rolf Hellgardt auf der Bühne einen Heiratsantrag.

Das Kalkül der karrieresüchtigen Lierhaus ging damals auf: Alle Lieschen Müllers der Nation überfluteten ihre Schneuztücher - und diesem öffentlichen Hype erlagen auch die Verantwortlichen der ARD-Fernsehlotterie: Monica Lierhaus, die aufgrund ihrer Behinderung körperlich nicjt in der Lage war, professionell vor die Fernsehkamera zu treten, erhielt einen durch nichts zu rechtfertigenden Vertrag als Vorzeige-Behinderte und Lotto-Fee - zu einem Honorar, das in keinerlei Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit stand: Inklusive - einem "Behinderten-Bonus kassierte sie ein Salär von einer satten halben Million EURO. Geliefert hat sie dafür einige wenige aufgrund ihrer Behinderung verständlicherweise unbeholfene ultrakurze Auftritte.

Für die Fernsehlotterie, deren Einnahmen der Behindertenarbeit zugute kommen sollen, ging der Lierhaus-Coup schief: Es hagelte Kündigungen von Los-Abonnements.

Ach so, die peinliche, als Heiratsantrag nur notdürftig camouflierte Show-Einlage stellte sich - wer hätte das gedacht? - als Show-Einlage heraus. Der Lebensgefährte dachte nicht im Traum daran, die Lierhaus vor den Standesbeamten, geschweige denn vor den Traualtar zu führen: Die beiden sind längst getrennt.

Aber die Lierhaus wäre nicht die Lierhaus, wenn sie ihre peinliche Aktion auch im Nachhinein noch mit einem Heiligenschein blankpolieren würde: "Ich wollte Rolf etwas zurückgeben, weil er so wahnsinnig viel für mich getan hatte", wird sie heute in einem Bericht des Magazins "Focus" zitiert. Und auch hier stellt sie sich wieder als eine Art "Opfer" dar: Das würde sie heute heute nie wieder machen. "Falsche Zeit, falscher Ort. Das weiß ich jetzt auch."

Nach vier Monaten im Koma sei sie „auf dem Stand eines Kleinkindes" gewesen, sagt die 45-Jährige im Interview mit dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland". Heute sei sie wieder "bei 85 Prozent". Und behauptet: "Ich merke keine Fortschritte". Sie begründet diese atemberaubende Aussage damit, dass "ihre Gangart sie nach wie vor sehr nervt".

Jos van Aken


chronischLEBEN-Kommentar:
Wer laut genug jammert,
bekommt zumindest Schlagzeilen

Behinderte Menschen sind nicht besser oder schlechter als alle anderen. Und wenn Prominente mit einer Behinderung leben, dann hat das, was sie in Sachen Behinderung sagen, zwar auch nicht mehr Wert als die Äußerungen von uns Behinderten, die sich nicht im "Blitzlichtgewitter sonnen"; nur: diese Äußerungen, sie mögen klug oder dumm sein, bekommen ein kaum messbares mediales Gewicht.

Das weiß die frühere Sportjournalistin Monica Lierhaus; zumindest spricht nichts dafür, dass die misslungene Operation, die Teile ihres Gehirns schwer geschädigt hat, ihr den Verstand genommen hat. Im Gegenteil: Sie hat mit sehr intelligenter Berechnung ihre Karriere auch nach Eintreten der Behinderung geplant und betrieben. Dass diese Bemühungen - bis auf den Coup bei der Fernsehlotterie - erfolglos blieben - so what. Das geht tausenden behinderten Menschen auch so - mit wesentlich einschneidenderen Folgen für ihre materielle Existenz.

Auch für La Lierhaus gilt: Sie ist aufgrund und mit ihrer Behinderung kein besserer oder schlechterer Mensch. Und ob sie ein "guter" oder weniger guter Mensch ist: Darüber steht mir ebenso wenig wie anderen ein Urteil zu.

Ihr Selbstsicht als behinderter Mensch ist alerdings ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die bei allen Einschränkungen positiv und konstruktiv leben und dafür kämpfen, die immer noch bestehenden Barrieren in vielerlei Hinsicht weg zu räumen. Die Lierhaus jammert - Nur und immer.

Aber Monica Lierhaus schädigt das Bild, das Image aller behinderten Menschen. Wir Behinderte sind aber im Gegensatz zu ihren dummen von Selbstmitleid gesteuerten Statements keine bedauernswerte Geschöpfe. Wir brauchen kein Mitleid. Wir wollen unsere Rechte - aber die scheinen der materiell offensichtlich sehr weich gebetteten Lierhaus egal zu sein.

Aber - auch das sollte erwähnt werden: Es gibt auch andere Prominente, die im krassen, aber wohltuenden Gegensatz zu der Lierhaus, mit ihrer Behinderung leben statt darüber zu jammern. Natürlich meine ich die unverwüstliche Gabriele "Gaby" Wilhelmine Köster. Gaby Köster jammert nicht - sie lebt.

Jos van Aken


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