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Warum zu Medtronic & Co greifen - sie, das Placebo tut's doch (vielleicht) auch |
Warum, um der GEZ willen, müssen die Fernsehfritzen uns immer wieder (in leicht wechselnder Besetzung nach dem Rotationsprinzip) die selben Pappnasen zumuten? Unvermeidlich sind offensichtlich solche Lichtgestalten des deutschen Journalismus wie Ex-Spreewald-Sunnyboy Jens Riewa, der ja als gelernter DDR-Fluglotse durchaus auch eine anständigen Beruf in der Hinterhand hat, oder der RTL-Ganzjahres-Rauschengel Katja Burkard, die heute Abend auch mal wieder ein Gastspiel bei den Öffentlich-Rechtlichen gab. Letztere hätte - zumindest als sie auch mal jung war - und bei einem Geburtsort in den Papieren, den wir gedanklich aus dem Westerwald etwas weiter gen Osten verlegen, wahrscheinlich eine glänzende Karriere als Jahresendflügelfigur hinlegen können statt sich durch diverse Redaktionen zu lispeln.
Aber heute Abend schaltete ich nach wenigen Sendeminuten den netten Hirschhausen samt der Westerwälder "Ssaure-Ssahne"-Katja und dem Lübbener Fluglotsen und BILD-öffentlich die sexuellen Vorzüge einer Ex-Gespielin preisenden -Jens einfach ab - zumindest gedanklich. Der alleinunterhaltende Arzt Hirschhausen hatte nämlich ganz tief in die Mottenkiste der medizinischen Paradoxen gegriffen und das gute alte Placebo (samt Nocebo) heraus gekramt. Das kommt immer gut.
Die perfekte Hirntäuschung durch reine Behauptung ist ja an sich nichts wirklich Neues - und dass auch Übles angerichtet werden kann nur durch die freie Erfindung angeblicher, real gar nicht drohender Nebenwirkungen, verblüfft immer wieder.
Doku-Soap ohne Skalpell - aber mit Happyend
Das Tüpfelchen auf dem Placebo-I hatte sich der Medi-Entertainer Hirschhausen natürlich für den Schluss des Placebo-Kapitels aufbewahrt: "Ich operiere dein kaputtes Knie - gar nicht, sondern tu nur so mit viel Gefummel" - natürlich mit anhaltendem Schmerz wegzauberndem Erfolg.
Die Geschichte des Placebos ist so etwas wie eine Doku-Soap mit meistens Happyend.
Als die vorgetäuschte, aber erfolgreiche Knie-OP erwähnt wurde, kam ich auf eine möglicherweise epochale Idee, um nicht zu sagen: Den lang ersehnten, an ganzen Mauspopulationen, aber nur an denen erprobten und dort vielversprechenden, aber dann doch eher sagenhaften "Durchbruch" - nicht etwa des Magengeschwürs, sondern der Forscher bei der nimmermüden Suche nach dem Gral der Parkinson-Therapie.
Die Geschichte des Placebos ist so etwas wie eine Doku-Soap mit meistens Happyend.
Als die vorgetäuschte, aber erfolgreiche Knie-OP erwähnt wurde, kam ich auf eine möglicherweise epochale Idee, um nicht zu sagen: Den lang ersehnten, an ganzen Mauspopulationen, aber nur an denen erprobten und dort vielversprechenden, aber dann doch eher sagenhaften "Durchbruch" - nicht etwa des Magengeschwürs, sondern der Forscher bei der nimmermüden Suche nach dem Gral der Parkinson-Therapie.
Super Trouper für gläubige Patienten
Es wird doch immer so viel Gutes erzählt von minimalinvasiven Eingriffen - abgesehen mal vom tautologisierenden "weissen Schimmel" (des "eingreifenden Eingriffs"): Warum immer gleich Löcher in den noch lebenden menschlichen Schädel bohren, um dann mehr oder weniger geschickt im Hirn rum zu stochern - ohne bis heute wirklich schlüssig nachweisen zu können, wie denn nun wirklich und im Einzelnen die rhythmische Reizung dieser oder jener Hirnregion mittels netter kleiner Stromstöße funktioniert. Sie ahnen, was ich meine: Den Super-Trouper und Blockbuster der zumindest erhofften operativen "Reparatur" einiger Parkinson-Symptome, die - übrigens bereits nach dem Placebo-Prinzip - immer mehr gläubige Patienten in die Neurochirurgie und ins Stereotaxie-Zielgerät treibt: Die Tiefe Hirnstimulation (THS)
All das könnten die Spezialisten sich und vor allem den Patienten doch ganz einfach ersparen: Sie müssen nur einen Bohrer möglichst laut laufen lassen (und mittels leichter Vibration am Patientenschädel die Illusion der Schädel-Locherei erzeugen. Der Rest erfordert lediglich mittelmäßiges schauspielerisches Talent - eine klassische Schmierenkomödie reicht völlig.
Solange der Patient nur glaubt, er bekomme die neusten chice Sonden tief ins Hirn gepflanzt - und wenn dann in der Nachbehandlung mit gerunzelter Stirn an den angeblichen Einstellungen eines Dummy-Generators herum gefummelt wird, haben Arzt und Patient die Chance, die gleichen "Erfolge" bei der Linderung einiger Parkinson-Symptome zu erzielen wie nach der realen Operation. Fraglich ist allerdings, ob die nicht nur möglichen, allerdings gern verschwiegenen Negativ-Folgen einer TiefeHirnstimulation durch solch eine Placebo THS auch eintreten.
Oder so: No Risc, no Placebo-fun
Jos van Aken
Es wird doch immer so viel Gutes erzählt von minimalinvasiven Eingriffen - abgesehen mal vom tautologisierenden "weissen Schimmel" (des "eingreifenden Eingriffs"): Warum immer gleich Löcher in den noch lebenden menschlichen Schädel bohren, um dann mehr oder weniger geschickt im Hirn rum zu stochern - ohne bis heute wirklich schlüssig nachweisen zu können, wie denn nun wirklich und im Einzelnen die rhythmische Reizung dieser oder jener Hirnregion mittels netter kleiner Stromstöße funktioniert. Sie ahnen, was ich meine: Den Super-Trouper und Blockbuster der zumindest erhofften operativen "Reparatur" einiger Parkinson-Symptome, die - übrigens bereits nach dem Placebo-Prinzip - immer mehr gläubige Patienten in die Neurochirurgie und ins Stereotaxie-Zielgerät treibt: Die Tiefe Hirnstimulation (THS)
All das könnten die Spezialisten sich und vor allem den Patienten doch ganz einfach ersparen: Sie müssen nur einen Bohrer möglichst laut laufen lassen (und mittels leichter Vibration am Patientenschädel die Illusion der Schädel-Locherei erzeugen. Der Rest erfordert lediglich mittelmäßiges schauspielerisches Talent - eine klassische Schmierenkomödie reicht völlig.
Solange der Patient nur glaubt, er bekomme die neusten chice Sonden tief ins Hirn gepflanzt - und wenn dann in der Nachbehandlung mit gerunzelter Stirn an den angeblichen Einstellungen eines Dummy-Generators herum gefummelt wird, haben Arzt und Patient die Chance, die gleichen "Erfolge" bei der Linderung einiger Parkinson-Symptome zu erzielen wie nach der realen Operation. Fraglich ist allerdings, ob die nicht nur möglichen, allerdings gern verschwiegenen Negativ-Folgen einer TiefeHirnstimulation durch solch eine Placebo THS auch eintreten.
Oder so: No Risc, no Placebo-fun
Jos van Aken